Von „Hass“ zerfressen, von „Schreibwut“ getrieben, zur „Ohnmacht“ verurteilt: Die ewigen Leiden der alten Elfriede
Moderne kapitalistische Staaten legen gesteigerten Wert darauf, dass die nationale Identität nicht bloß aus Sparhaushalten, Budgetdefiziten, mehr oder weniger leeren Sozialkassen und dem tagtäglichen regierungsamtlichen Exekutieren von schnöden Sachzwängen besteht. Ein hervorragender Teil des nationalen Volkskörpers und -geistes wird der Profitmaximierung, den Anstrengungen um Standortkonkurrenz und Exportweltmeisterschaften entzogen und dient einzig dem Beweis, dass die Nation eine großartige sittliche Idee sei, bei der dabei zu sein jedem Bürger zur Ehre gereicht. Der Nationalsport etwa bezeugt besonders im unmittelbaren Vergleich mit anderen Nationen beim Ballestern und Blutgrätschen, Bretteln, Hüpfen, im-Kreis-Fahren und anderen mehr oder weniger sinnvollen Tätigkeiten ständig aufs Neue, zu welchen Leistungen die Nation in Gestalt ihrer herausragenden Muskeln, Sehnen und Waden fähig ist. In der Volks- und Massenkultur werden die historischen – „Was Du ererbt von Deinen Vätern…“ – und moralischen Elemente der eigenen Lebensart genossen, auf Authentizitätsverlust durch deren zunehmende Internationalisierung wird aufgepasst. Die nationale Kunst repräsentiert den Anspruch der res publica, dass das gemeinsame Wir der modernen Klassengesellschaft wenn schon nicht Ausfluss des Guten, Wahren und Schönen, so zumindest dessen teilhaftig ist. Und am Schönsten ist es, wenn diese in Liedern, Epik und Versen manifeste schöne nationale Seele auch die Anerkennung der anderen Nationen findet. Darum gibt es neben dem Eurovisionskontest einen
Literaturnobelpreis und darum sollten und durften sich heuer alle Österreicher und, laut deutschem Feuilleton, auch gleich alle „Deutschsprachigen“ – es ist ja die „in Deutschland meistgespielte Dramatikerin, die mit ihren Themen auch deutsche Verhältnisse betrifft“ – darüber freuen, dass eine Literatin „deutscher Zunge“ hoch geehrt wurde.
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Eben dieser Nationalstolz wurde über die Entscheidung für Elfriede Jelinek aber nur teilweise zufrieden gestellt. Aufrechte Patrioten und Leserbriefschreiber witterten sogar eine „nationale Schande“. Ausgerechnet auf eine „Nestbeschmutzerin“ fiel die Wahl, die laut eigenen Angaben die „Wut auf die Verhältnisse und der Hass“ (Jelinek, 2002) unter anderem auf Österreich beim Schreiben antreibt. Was wollte das schwedische Nobelpreiskomitee „uns“ damit sagen? Sollte etwa eine neue Runde im „Austria-bashing“ eingeläutet werden? Nein. Das Nobelpreiskomitee hat als Begründung seiner Wahl angeführt, dass die Autorin „die Konsumgesellschaft Österreichs kritisiert, die ihre eigene Vergangenheit nicht aufgearbeitet hat“, und „mit einzigartiger Leidenschaft die Absurdität und zwingende Macht sozialer Klischees entlarvt.“ (Nobelpreiskomitee, SZ 8.10.) Ausdrücklich wird die kritische Distanz zu Nation und Gesellschaft und dem Mainstream des Geistes für nobelpreiswürdig erklärt, die, weil ja Kunst, „mit unnachahmlicher Sprachgewalt“ überzeugt. Entgegen dem entsetzten Verdacht, mit dieser Wahl würde ein „anarchisches Kritikastertum“ geehrt bzw. durch eine politische Entscheidung – Frauenquote, Austria-bashing – die künstlerische ersetzt, wollen die Dynamitjuroren im Jelinekschen Ouevre die literarisch besungenen Idee einer sittlichen Nation entdeckt und der den Lorbeerkranz aufgesetzt haben. Denn wenn sie die Kritik an einer „nicht aufgearbeiteten eigenen Vergangenheit“ loben, dann ist eben der Wunsch nach einer der Wahrheit verpflichteten Staatsgewalt, die eigene Sünden und die ihres politischen Vorgängers eingesteht, Scham zeigt und Abbitte leistet, Vater des Gedanken; und wenn das Anschreiben gegen eine schnöde „Konsumgesellschaft“ und „soziale Klischees“ honoriert wird, dann trägt man eben der modernen Klassengesellschaft das Ideal eines tiefergehenden, werteorientierten – erst kommt die Moral, dann das Fressen – und klischeefreiauthentischen Miteinanders hinterher.
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Solches mag nicht jeder. Bei den aufrechten österreichischen Patrioten, die den Kulturauftrag als umstandsloses Besingen der Schönheit und Sittlichkeit der Heimat auslegen und für die schon bisher das Schreiben der Dame den Tatbestand des literarischen Landesverrats erfüllt, war der Beifall für die Nobelpreisentscheidung ziemlich endenwollend: „Lieben Sie Scholten, Jelinek, Häupl, Peymann, Pasterk… oder Kunst und Kultur?“ (FPÖ-Wahlplakat zur Wiener Gemeinderatswahl 1995) „Noch lange verbleibe der Gestank des wahrlich penetranten Drecks, der Mühls, Turrinis, Jelineks.“ (Kronenzeitungsdichter Wolf Martin) Absehbarerweise wird Frau Jelinek in einem Land, das die Huldigung seiner großen Söhne und Töchter gerne als persönliches Verhältnis – „unser Herminator“, minator“, minator“ „unser Arnold, Arnold die steirische Eiche“, „unser Schneckerl Prohaska“ – genießt, trotz dichterischen Weltmeistertitels nicht einfach zu „unserer Elfi“ mutieren. Aufgeklärt-intel- lektuelle Österreicher hingegen mögen’s gern kritisch-distanziert, wenn vom eigenen Land die Rede ist – für den österreichischen ‚Spiegel’ namens ‚Profil’ ist gerade der literarische Furor gegen die Heimat der Leistungsnachweis, warum der Dichterin der Nobelpreis mit Recht zugesprochen wurde: „Elfriede Jelinek. Mit Sprachgewalt und Österreich-Hass zum Literaturnobelpreis“ (Profil-Titelblatt 11.10.04). Wie die Juroren, so mögen auch diese Leute die Idee eines sauberen, ehrlichen Staates und eines wahrhaftigen gesellschaftlichen Miteinanders der Menschen, die sich wohl tuend abhebt vom realen nationalen Hier und Jetzt. Und genau dies, dass die Welt überhaupt und in Österreich ganz besonders in ihrer Vorstellung einer rundum harmonischen Volksgemeinschaft, deren Geschicke in Händen guter Führer liegt, nicht aufgeht, bewegt sie dazu, auf Distanz zu gehen. Was immer Staaten und ihre Gesellschaften anstellen mögen: Insofern es abweicht vom Idealbild einer sittlichen Nation, sich der politische Alltag immer nur als Ansammlung ziemlich niederer Beweggründe entpuppt, hält der kritisch-distanzierte Geist nicht seine schönen Vorstellungen für weltfremd und daneben, sondern den Umstand, dass die Welt ihnen so fremd ist, für deren Kritik. Speziell bei den beiden Nachfolgestaaten des deutschen Nationalsozialismus ist es bislang geradezu die Eintrittskarte für die Anerkennung eigenen – auch literarischen – Tiefsinns, wenn man auf die Getrenntheit von Politik und den staatssitt- lichen Sinnkonzepten verweist, darunter leidet und jede von der Politik angebotene Identitätsstiftung ‚kritisch hinterfragt’. Und während die Volks- und Massenkultur das nationale Sinnbedürfnis eben befriedigt, indem die teure Heimat einfach und umstandslos in den ihr zugeschriebenen Schönheiten, herausragenden Leistungen und Persönlichkeiten verehrt wird, bevorzugt es der kritisch-distanzierte österreichische Geist, es sich mit seinem JA zur nationalen Heimat unendlich schwer zu machen: „Der Roman („Die Kinder der Toten“) dreht sich um die gespenstische Geschichte dieses Landes, um die Tatsache, dass sie auf einem Leichenberg steht und man das hierzulande nie wahrhaben wollte – oder eben erst viel zu spät. Es ist eine Geschichte der Heimat im Unheimlichen und Doppelbödigen.“ (Jelinek, profil 24, 2004) Um Heimat, um die pur affirmative Stellung zur eigenen Nation, die einen auch noch gefühlsmäßig eins mit ihr werden lässt, geht es der Elfriede alle Mal, da steht sie mit Kulturschaffenden wie K. Moik oder Hansi H. in einer Reihe; nur dass bei denen die Heimat eben ganz holzbödig und einfach heimelig ist, bei ihr hingegen ein Gespenst mit doppeltem Boden. Sich mancher „Leichenberge“ und anderer Untaten der Nation zu erinnern, ist gleichfalls nicht ihr Privileg: Spätestens seit der ‚Waldheimaffäre’ ist auch in Österreich das bedauernde Bekenntnis zu den im Auftrag des Nationalsozialismus begangenen Sünden fixer Bestandteil der Politikerreden, die damit für die hohe Moralität ihrer jetzigen Herrschaft werben. Doch da wirft Frau Dichterin eben ihr „viel zu spät!“ ein. Der Leichenberg, den man „nie wahrhaben wollte“, verleitet sie dazu, an ihrer Heimat einfach nur immer wahrzunehmen, wie „unheimlich“ die ihr ist. Was hat sie nur?
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Elfriede Jelinek hat eine schöne Seele, wie alle anderen Österreicher auch. Nur ihre leidet erstens, und tut dies zweitens unentwegt. Sie leidet daran, dass einfach nichts den Maßstäben des Guten, Schönen und Wahren entspricht, die in ihrer Seele sitzen. Erfahrungen dieser Art machen zwar auch alle anderen Bürger in Österreich und anderswo; dass zwischen den realen Weltenläufen und den feinen Idealen einer besseren Welt eine tiefe Kluft liegt, Politiker Lumpen sind und die Menschen Egoisten, niemand die Umwelt und den Frieden achtet und deswegen die Welt in ihrem jammervollen Zustand ist: Kritische Ansichten dieser Art vereinen alle guten moralischen Menschen zu eben diesen. Doch während der ganz überwiegende Teil dieser Menschen seine Weigerung, auch nur irgendwie den beklagten Missständen von Gewalt, Armut, Elend und sonst was auf den Grund zu gehen, in der realistischen Einsicht endgültig sattelfest macht, dass die Welt nun einmal so schlecht ist; während manche aus dieser Einsicht vielleicht noch den Impuls beziehen, dann wenigstens mit dem Einsatz von Spenden und Stimmzetteln für saubere Politik, mehr soziales Gewissen, Umweltbewusstsein und Friedensbereitschaft etwas zur Weltverbesserung zu tun, so oder anders also ihren Frieden mit der Welt machen, entschließen sich ganz wenige dieser guten Menschen dazu, aus ihrer indignierten moralischen Seele eine wahre Mördergrube und den Riss, der zwischen Sein & Sollen in der Welt klafft, zur höchstpersönlichen Sache zu machen: Sie leiden unter ihm. Da die von ihnen persönlich verantworteten Maßstäbe haarscharf dieselben sind, unter deren Verletzung durch die realen Umstände auch alle anderen guten Menschen leiden, leiden sie keineswegs still vor sich hin. Um in der moralischen Wucht, die sie stellvertretend für alle schultern, anerkannt zu werden, lassen sie Wildfremde von ihrem Innersten wissen: Sie dichten. Und wenn sie dann ganz besonders dafür gewürdigt werden wollen, dass speziell sie es sind, auf denen alles Schlechte der Welt lastet, künden ihre Werke dann eben nur noch von einem Geschehnis in ihrem moralischen Tabernakel: Sie dichten darüber, dass sie unentwegt leiden müssen. Diesen Fimmel hat Frau Jelineks schöne österreichische Seele.
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Denn Frau Dichterin will sich eben nicht nur in der Differenz von Ideal und schnöder Welt fest einhausen, um dann – wie das doch so viele tun – mit erfundenen Helden und Anti- Helden und den Konflikten ihres moralischen Scheiterns tiefen Eindruck zu hinterlassen. Nein, sie kultiviert diese Differenz bis zur Unversöhnlichkeit. Sie stilisiert sich zu einer um alles Gute & Wahre auf ewig betrogenen Subjektivität, die, weil sie selbst so gut und wahr und die Welt so abgrundtief schlecht ist, in der den Sinn einfach nicht findet, der ihren Hunger nach Geborgenheit stillen könnte: „Meine Kreativität kommt aus dem Negativen, ich kann nichts Positives beschreiben.“ Ist dieses unglaubliche Spannungsfeld ‚Ich’ und ‚Welt’ aufgebaut, zwischen einer Welt auf der einen Seite, die den Sinn nicht hergibt, und einer Seele auf der anderen, die darüber aber so etwas von frustriert ist, wird’s poetisch. Die Dichterin lebt sich in diesem Abgrund literarisch aus, was so viel heißt, dass sie ihre Frustration als die Eigenschaft und Bedeutsamkeit der Gegenstände ausgibt, über die sie schreibt – Österreich, die Politik, politische Personen. Grundsätzlich spricht Frau Dichter über all das nur in der Form des Brechreizes, den die Außenwelt einem edlen Gemüt wie dem ihren verursacht. Daher weiß man bei dem folgenden sprachgewaltigen Knallfrosch gar nicht recht, worunter sie eigentlich leidet. Von Politik ist zwar die Rede, aber eben so: „Die kappentragenden österreichischen Feuerredner der schlagenden Verbindungen, welche uns inzwischen schlagend bewiesen haben, dass sie es sind, die jetzt ihre Brandreden halten dürfen, ohne je weniger versprochen zu haben als das, was sie jetzt endlich halten wollen, die nehmen ihre Gesichter dafür, ihre Begeisterung für das Deutsche auszudrücken, das sie allerdings mit jedem einzelnen Wort schänden, und sie nehmen ihre Mensursäbel in die Hand, mit denen sie Gesichter schänden, und sie nehmen das Deutsche , das sie nicht können und nicht einmal kennen, auch noch als Hilfspolizisten dazu, um einmal anständig durchzugreifen, um sich endlich einmal durchzusetzen. Biertischpöbeleien … ihre Bierhumpen auf das Korperationswesen heben … ihr Gerede ist das Gespeie von Biertischen usw.“ (Zitate alle aus: Österreich. Ein deutsches Märchen) Mag sie kein Bier? Nicht aus Humpen? Schlagende Verbindungen mag sie offenbar nicht. Aber warum? Hat sie zu früh und zu oft den ‚Untertan’ gelesen? Und dann beschlossen, mit dem Wachsen aufzuhören? Egal, bzw. powidl, wie die Nichtdeutschkönner und – kenner zu sagen pflegen, denn die Hauptsache bei dieser „gegenwärtig radikalsten Kritik an den politischen Zuständen“ ist das Radikale: Genossen wird ein literarisches Sittenbild der abgrundtiefen Niveaulosigkeit, die da an verantwortlicher Stelle eingerissen ist. Politik, diese feine Ware, ist in Händen von Leuten, deren Hauptzweck das Schänden des Deutschen ist und denen auch noch das nobelste Kulturgut, die Sprache Heinrich Heines, zum Opfer fällt. Die vielzitierte Jelineksche „Sprachgewalt“ besteht im heftigen Gepolter der Metaphern beim Versuch, nicht einfach nur ‚armes Vaterland!’ zu sagen, sondern mit den beschränkten Mitteln des Wortes möglichst die Wirkung einer Stinkbombe zu erzeugen. Und natürlich laufen die Idiosynkrasien der beleidigten Leberwurst dort zur Höchstform auf, wo sich diese „unermüdliche Warnerin vor den falschen politischen Führern“ mit ihrer „einzigartigen sprachlichen Gestaltungskraft“ und „musikalischem Fluss“ über ihren Lieblingsfeind hermacht. Der Mann heißt Haider, und wenn von dem eine Neigung bekannt ist, dann die, dass er zur Hervorstellung seiner menschlichen wie politischen Qualitäten von Vaterland bis Familie, Arbeit und Heimat keinen der höchsten Werte auslässt, die das Gemeinwesen kennt. Aber für eine Dichterin, die bei der Bewirtschaftung des moralischen Gesinnungshaushalts die Alleinvertretung beansprucht, kann das einfach nicht der Fall sein. Ein Führer, den sie nicht mag, ist ein falscher Führer, und was genau er für ein Perverser ist, erzählt sie uns dann: Der Mann arbeitet „wie alle faschistoiden Bewegungen, mit dem ästhetischen Körperkult, mit dem homoerotischen Männerbund, der sich im Sport manifestiert, es ist sozusagen der erlaubte sexuelle Akt mit dem braun gebrannten jungen – er ist so alt wie ich! – ´Führer´, der huldvoll seine Gunst gewährt.“ (Jelinek, Kurier 9.10.04) Politische Führung als homoerotische Verführung – was soll man dazu sagen? Dass die einzige Gunst, die der „fesche Jörgl“ gewährt, der Akt seiner Wahl ist, der einzige Genuss, den die verheißt, der an viel Recht und Ordnung schaffender Politik ist? Oder soll man einen anderen österreichischen Sprachgewaltigen zitieren, der den psychoanalytischen Blick für die Quelle der Abartigkeiten gehalten hat, die mit ihm diagnostiziert werden?
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Bleibt für die Dichtkunst nur noch eines, und auch das erledigt Elfriede mit Bravour. Ob der Einsatz des Wortes zur Beförderung der Moral im Land denn Wirkung zeitigt, will auch sie natürlich wissen, aber da sieht es nicht gut aus. Es sieht vielmehr ausgesprochen böse aus, denn für die mit solidem Größenwahn begabte Künstlerin hat das Dichten überhaupt erst ihr vornehmliches Hassobjekt groß gemacht: „Alles, was wir als Künstler versucht haben, hat Haider nur stärker gemacht.“ (Jelinek 2000) Das ist tragisch, aber was kannst machen: „Ich kann nur mit einem Kissen ohnmächtig gegen den Beton des österreichischen Vergessens hauen, bis das Kissen platzt und mir um die Ohren fliegt.“ (Jelinek 2002) Obertragisch, wenn man sich im Kampf Gut gegen Böse sich auch noch ganz grundsätzlich zum Scheitern verurteilt wissen will – „ich glaube, dass ein Schriftsteller absolut nichts bewirken kann, und spüre nicht nur die Ohnmacht, sondern auch die Lächerlichkeit“ (Jelinek 2002) – und doch immer dasselbe von neuem sagen und aufschreiben muss, weil man im Unterschied zu Beton nichts vergessen kann.
Beim Literaturpapst dagegen bewirkt sie was, die Schmerzensmadonna des besseren Österreich: „Ein guter Roman ist ihr nie gelungen, beinahe alle sind mehr oder weniger banal oder oberflächlich. … Mag sein, dass ihr Talent von ihrem imponierenden Charakter übertroffen wird. Wie auch immer: Sie ist schon eine dolle Frau, diese Elfriede Jelinek.“ (Marcel Reich- Ranicki, Spiegel 42, 11.10.04) Felix Austria.